Am 26. Mai dieses Jahres findet der zum 57. Mal ausgetragene Eurovision Song Contest in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, statt. Wo im Alltag gerne mal die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, wird an diesem Tag also das „Beste“ der europäischen Musik auf unsere Ohren losgelassen. Für Österreich treten die Tracks hittaz mit „Woki mit deim Popo“ an, nachdem sie sich im Vorjahr noch Nadine Beiler geschlagen geben mussten. Der Song ist typisch Lukas Plöchl – er spaltet mit Sicherheit auch die europäischen ZuseherInnen. Die Wahl an sich ist mutig und es hätte Schlimmeres passieren können, als dass in Baku Party gemacht wird.
Musikalisch wahrscheinlich bedeutsamer ist der seit 2004 jährlich ausgetragene ProtestSongContest im Wiener Rabenhoftheater. Bewertet werden Lieder, die sich mit (gesellschafts-) politischen Themen wie Umweltschutz, Überwachungsstaat, Globalisierung oder AusländerInnenfeindlichkeit beschäftigen. Unter den TeilnehmerInnen waren in den vergangenen Jahren auch schon der großartige Binder-Krieglstein, Christoph und Lollo sowie Rainer von Vielen. Heuer trug eine Band mit dem sensationellen Namen Ro tzpipn & Das Simm eringer Faustwatschenorchester den Sieg davon, die mit „Hymne 2.0“ eine laut eigener Aussage besonders „schiache“ Hymne kreieren wollte. Herausgekommen ist ein sozialkritisches Machwerk, das mit Textzeilen wie „Land der Kellerkinderzimmer, Stenzeltown und Komatrinker / schunkeln hinterm Gartenzaun, ins ORF-Loch einischaun“ zum Schmunzeln und Nachdenken anregt. Auch „Wie hat die Börse reagiert“ von Wait for the B-Side, it´s better kann sich hören lassen.