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Die Woche der freien Bildung

Vorlesungen sind öffentlich und alle können daran teilnehmen. So weit die Theorie. Doch wie viele Menschen nutzen tatsächlich die Möglichkeit, einfach Hörsaal oder Bibliothek zu besuchen, um dort am kostbarsten Gut teilzuhaben – Bildung – welches wir als Menschheit besitzen? Wer weiß wirklich, was in dem Elfenbeinturm, in dem wir – als Studierende und Uni-Angehörige – sitzen, passiert? Es wird rege über das österreichische Hochschulsystem diskutiert, aber das öffentliche Bild davon, was in diesem System überhaupt passiert, ist nicht selten von Vorurteilen geprägt. Die teils psychologischen Hürden, sich einfach einmal in eine Vorlesung zu setzten, sind nicht trivial. Wer nie auf einer Uni war, weiß wohl kaum, dass dies überhaupt möglich, geschweige denn erlaubt ist. Diese Hürden möchten wir in der Woche der freien Bildung abbauen.

Wir, die ÖH, möchten mit diesem Projekt, das nun bereits zum vierten Mal stattfindet, die Bildung in die Öffentlichkeit rücken. In der Woche der freien Bildung soll nicht die Uni darauf warten, dass die Menschen auf sie zukommen: Wir bringen die Uni zu den Menschen! Lehrveranstaltungen, künstlerische Aktivitäten und Aktionen werden nach draußen verlegt, um den hohen Wert der Bildung zu verdeutlichen. Menschen, die wenig oder nichts mit Universitäten oder Fachhochschulen zu tun haben, sollen erfahren, was es bedeutet, dort zu lehren bzw. zu lernen. Damit soll eine öffentliche Bewusstseinsbildung erreicht und das allgemeine Verständnis für unsere Anliegen erhöht werden.

In Wien, Graz, Salzburg und St. Pölten werden Vortragende vom 21. bis 25. Mai öffentliche Plätze zu Orten der Bildung und der Kunst verwandeln. Vorlesungen, Übungen, Spezialvorträge, Aktionen und Diskussionen werden das Bild prägen. Dabei ist die Teilnahme der PassantInnen nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich erwünscht! In Graz wird nicht nur am Hauptplatz und am Färberplatz ein Zelt für Lehrveranstaltungen aufgebaut, es werden auch Lernbereiche im öffentlichen Raum eingerichtet, eine Bildungs-Bim wird am Donnerstag, dem 24. Mai unsere Botschaft in ganz Graz verteilen und am Freitag, dem 25. Mai ein Bildungs-Bus die Orte der Bildung miteinander vernetzen. Den Abschluss bildet ein großes Fest der freien Bildung an der Uni.

Unsere Hoffnung, damit mehr Menschen für eine nachhaltige und ausreichende Finanzierung der Bildungseinrichtungen zu sensibilisieren, wird sich alleine damit nicht erfüllen lassen. Sehr wohl aber wird die Aufmerksamkeit einer größeren Personengruppe auf die derzeitige mangelhafte Situation gezogen, dies zeigt sich in den erfolgreichen Rückmeldungen der letzten Jahre. Ein wichtiger Schritt in unser aller Zukunft kann gesetzt werden.

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