Nur ein Zufall? Madonna bringt ihr neues Album „MDNA“ gerade rechtzeitig vor Redaktionsschluss der Libelle mit dem Thema „Müll“ auf den Markt. Das Album ist für anspruchslose GelegenheitshörerInnen und Fans aber durchaus empfehlenswert. Benny Benassi, Martin Solveig und William Orbit leisten gute Arbeit und fabrizieren ein paar lässige, tanzbare Songs wie „I don’t Give A“ feat. Nicky Minaj. Der anspruchsvollere Musikfan mit zumindest rudimentären Englischkenntnissen wird aber enttäuscht sein. Zu krampfhaft und ideenlos mit teilweise erschreckend schwachem Songwriting versucht die bald 55-jährige, ihren in den 80er-Jahren aufgebauten Mythos am Leben zu erhalten. „Every record sounds the same, you’ve got to step into my world” aus “Give Me All Your Love” – das wirkt dann schon fast peinlich. Bleib in deiner Welt, Madonna, ich bleib in meiner.
Am 14. Mai dieses Jahres veröffentlicht Garbage (zu deutsch ‚Müll‘) nach langen 7 Jahren Auszeit ein neues Album, leider etwas zu spät für diese Ausgabe der Libelle. Deshalb muss die Greatest
Hits CD aus dem Jahr 2007 herhalten: „Absolute Garbage“. Die charismatische Sängerin Shirley Manson brilliert in den überarbeiteten Versionen ihrer Hits von „I’m Only Happy When It Rains“ über „Crush“ bis hin zum in Europa wohl bekanntesten Song von Garbage, „The World Is Not Enough“ vom gleichnamigen James Bond-Film. Der Stil der Band, der sich irgendwo zwischen Pop, Grunge, Rock und Punk
bewegt, hat sich seit der Gründung 1995 mehrmals geändert und weiterentwickelt – man darf gespannt sein, welche Richtung nun eingeschlagen wurde.