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Nachgefragt: Vorverlegte Inskribitionsfrist

Es gab heuer erstmals die vorverlegte Inskriptionsfrist. Wie ist diese aus Ihrer Sicht gelaufen?
An unserer Uni ist sie gut gelaufen. Es wurde rechtzeitig vorausgeplant. Ich habe bereits im Vorjahr mit dem Rektorat den Bedarf an Zusatzpersonal abgeklärt. Es gab drei zusätzliche Schalter und deshalb ist es bei uns bis zum letzen Tag gut gelaufen, während z.B. die Uni Salzburg bereits am 22. August keine freien Termine mehr anbieten konnte.

Wo lagen die Hauptprobleme?
Ich sehe die neue Regelung kritisch. Die Uni musste mehr Zusatzpersonal aufnehmen als in den Vorjahren und die Studierenden mussten bereits zu einem Zeitpunkt deutlich vor dem Unibetrieb anreisen, um zu inskribieren. Meiner Meinung nach ist dies auch für die Studierenden ein Nachteil. Das Ziel war eine Erhöhung der Planungssicherheit und dieses wird komplett verfehlt, denn jeder Student darf so viele Studien inskribieren wie er/sie will und niemand weiß was er/ sie wirklich studieren wird. Nicht zu vergessen sind die vielen Studierenden, die im August prophylaktisch inskribierten und sich jetzt wieder abmelden, weil sie zu einer FH oder PH zugelassen wurden. Hier entstehen für die Unis unnötige Verwaltungskosten, die es früher nicht gab.

Die vorverlegte Inskriptionsfrist war ein Kompromiss zwischen ÖH und Ministerium aufgrund der gescheiterten verpflichtenden Voranmeldung. Ist der Kompromiss gelungen oder war beides ein Fehlschlag?
Ich bin der Meinung, dass dieser Tausch das Austreiben des Teufels mit dem Belzebuben war. Für die Voranmeldung musste man nicht anreisen, die konnte man übers Internet machen. Jetzt muss man anreisen, um zu inskribieren. Die Online-Voranmeldung tat niemandem weh und diese wurde eingetauscht gegen eine Version mit Anwesenheitspflicht. Ich kann die ÖH hier nicht verstehen.

Gab es Veränderungen in den Anmeldezahlen?
Das lässt sich nicht sagen, denn ich habe keine aussagekräftigen Zahlen. Einerseits wird das Gesetz nicht konsequent vollzogen. Bei strenger Auslegung müssten die Leute bis 5. September auch den ÖH-Beitrag eingezahlt haben, aber das passiert nicht und wird unsererseits auch nicht verlangt. In der Statistik tauchen aber nur Studierende auf, die bereits eingezahlt haben. Auf der anderen Seite melden sich viele Leute wieder vom Studium ab. Die einzigen vernünftigen Zahlen sind die Anmeldungen zu den Lehrveranstaltungen. Endgültige Inskriptionszahlen gibt es erst ab Mitte Dezember nach dem Ende der Nachfrist.

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