Allgemein

Nerd-Kolumne

Diesen Abstieg in frühere Zeitabschnitte habe ich nun schon mehrere Male beobachtet. Er passiert schleichend, oft ohne Wiederkehr. Für manche kommt jede Hilfe zu spät. Nicht einmal eine Blutegelbehandlung hilft.

Der Kumpel von Counterstrike-Clan quatscht die ganze Zeit nur noch von seiner krassen Civ5-Multiplayer- Session und seinen Shogun II Feldzügen. Beim nächsten Tabletop-Turnier staunst du nicht schlecht, wenn am Nebentisch auf einmal napoleonische Zinnfiguren gegen einander antreten. Der nächste Schritt kann der bitterste sein: wenn in der Brettspielrunde auf einmal ein historisches Wargame auspackt wird. Diese Untergruppe von Brettspielen haben es sich zum Ziel gesetzt, vergangene Momente der Geschichte bis ins kleinste Detail durchzusimulieren – mit der Spaßgarantie eines Buchhaltungsseminars. Jeder einzelne eingewachsene Zehennagel eines persischen Streitwagenfahrers wird ausgewürfelt. Spannend.

Wenn das noch immer nicht für das richtige Retrogefühl reicht, bleibt als letzte Stufe ein Umzug in ein Wikingerdorf in Schweden. Hier wird so gelebt wie vor hunderten Jahren, manche nennen es experimentale Archäologie, doch in Wahrheit ist es ein Hardcore-LARP. Diese verloren Seelen finden sich in einer selbst gemachten Zeitblase wieder. Endlich können sie in der Gegenwart ihre Liebe zur Vergangenheit maximal ausleben.

People assume that time is a strict progression of cause to effect, but *actually* from a nonlinear, non-subjective viewpoint – it‘s more like a big bowl of wibbly wobbly… time-y wimey… stuff.

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