Der erste Schritt: Ihre Bewerbung
Ihre Bewerbungsunterlagen stellen den ersten ausschlaggebenden Schritt im Rahmen eines Auswahlprozesses dar. Sie entscheiden darüber, ob es zu einem weiteren Gespräch kommen wird oder nicht. Eine meist große Anzahl an guten Bewerbungen führt dazu, dass selbst kleine Fehltritte schon zum unerwünschten Knock-out führen.
Die Zusendung
Die Stellenausschreibung enthält die Vorgabe, Bewerbungen per Mail zu übermitteln? Dann fallen Sie gleich auf, wenn Sie einen anderen Weg bevorzugen – negativ jedoch und selten umgekehrt. Die E-Mail-Adresse Hasi@… hinterlässt beim Empfänger zudem einen ähnlich „kompetenten“ Eindruck wie falsch adressierte Bewerbungen und unkorrekte Namensschreibweisen.
Das äußere Erscheinungsbild
Ein wichtiger erster Eindruck einer Bewerbung wird durch die äußere Form vermittelt. Dazu zählen im Wesentlichen Umfang, Formatierung und Foto. Zu viele Seiten, die keinen schnellen Überblick ermöglichen, lassen vermuten, dass Sie nur schwer die wesentlichen Dinge auf den Punkt bringen können. Bevorzugt werden eine Seite Bewerbungsschreiben, maximal drei Seiten Lebenslauf und bis zu fünf Zeugnisse bzw. Nachweise. Um möglichst aufzufallen, gilt es zudem, ein Foto aus dem vergangenen Urlaub einzusetzen, laienhaft nachbearbeitet, mit nacktem Oberkörper und starker Überbelichtung. Oder doch besser ein Foto gänzlich entfernen? Das legt die Vermutung nahe, dass Ihr Äußeres nicht öffentlichkeitstauglich zu sein scheint.
Die Inhalte
Ihre Bewerbungsunterlagen stellen Ihren Verkaufsprospekt dar. Marketing in eigener Sache ist daher gefragt. Wenn es Ihnen „gelingt“, in einem Bewerbungsschreiben möglichst auf alle Dinge hinzuweisen, die Sie nicht mitbringen, werden Sie rasch aus dem weiteren Verfahren ausscheiden. Zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite und beschreiben Sie Ihre relevanten Kompetenzen und Fähigkeiten und wo Sie diese schon eingesetzt haben. Nicht gefragt sind leere Formulierungen, die nicht zugeschnitten auf das Unternehmen bzw. die Stelle sind. Unkorrekte Schreibweisen, besonders bei AkademikerInnen, sind insgesamt ein großes Ärgernis. Beachten Sie daher: der Stil ist Kür, die Rechtschreibung ist Pflicht.
Achten Sie in Ihrem Lebenslauf, dass Sie alle relevanten Aktivitäten anführen, auch ehrenamtliches Engagement, sportliche Erfolge und/oder Vereinstätigkeiten. Sie haben im vergangenen Sommer in einem Café gekellnert und wollen das nicht anführen? Bedenken Sie: Ist in Ihrem Lebenslauf nichts angegeben, so wird damit freie Zeit vermittelt. Nicht zuletzt erlernt man als Service-MitarbeiterIn wesentliche Schlüsselqualifikationen wie serviceorientiertes Denken oder Umgang mit KundInnen unter Zeitdruck – Fähigkeiten, die sich wunderbar auf neue Aufgabengebiete übertragen lassen.
Zu guter Letzt
Sollten Sie nach der Versendung Ihrer Unterlagen regelmäßig Absagen erhalten, so kann dies Anzeichen für folgende Gründe sein:
- Ihre Unterlagen entsprechen nicht den aktuellen Standards bzw. enthalten einen oder mehrere der zuvor genannten Fehler.
- Sie bewerben sich auf Stellen, für die Sie unter- oder überqualifiziert erscheinen. Prüfen Sie nochmals genau, welche Positionen für Sie in Frage kommen.
Sie haben es geschafft: Das Bewerbungsgespräch naht
Bei Bewerbungsgesprächen ist die Bandbreite an möglichen Fehltritten nochmals größer. Neben dem von Ihnen Gesagten wird Ihr Auftreten bzw. Ihr Verhalten genau unter die Lupe genommen.
Das Auftreten
Rauchen (auch wenn es gestattet wird), das Ordern von alkoholischen Getränken, ein klingelndes Handy oder unpünktliches Erscheinen führen in der Regel zu keiner Jobzusage. Doch nicht nur das, auch das äußere Erscheinungsbild kann Absagen begünstigen. Kleiden Sie sich unbedingt der Branche entsprechend angemessen. Ein Blick auf die Website des Unternehmens in Bezug auf die darauf abgebildeten MitarbeiterInnen kann Ihnen dabei behilflich sein, das richtige Outfit zu wählen.
Die Fragestellungen
Die nächste Hürde beginnt mit den Fragen durch die InterviewerInnen. Diese betreffen im Allgemeinen folgende Bereiche:
- Woher kommen Sie? (Fragen zu Ihrer Vergangenheit)
- Wohin wollen Sie? (Fragen zu Ihrer Zukunft)
- Warum tun Sie das, was Sie tun? (Ihre Motivation)
Insbesondere Ihre Leidenschaft für die Sache möchte man dabei sehen, das so genannte „Leuchten in den Augen“ erkennen. Wenn Sie daher schildern, wie schlecht Ihre Studienwahl im Nachhinein war, dass Sie an der ausgeschriebenen Stelle lediglich die Tatsache der guten Bezahlung reizt und Sie sich in Zukunft ohnedies ganz woanders sehen, wird dies die Wahrscheinlichkeit einer Absage stark erhöhen. Auch sollte bei der Frage nach Ihrem Wissen zu Unternehmen und Branche kein Schweigen folgen. Ihre umfassende Vorbereitung zeigt nämlich, wie wichtig Ihnen diese Stelle ist!
Doch was nun tun bei der Frage nach den Schwächen?
Selbstreflexion ist hier gefragt! Sie sollten über sich selbst nachgedacht haben und sich Ihrer eigenen Lernfelder bewusst sein. Schildern Sie daher ein bis zwei Bereiche und beschreiben Sie, was Sie tun bzw. tun möchten, um Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in diesen Feldern noch zu verbessern. Die Schwäche für Schokolade und verabsäumtes Zähneputzen sind nicht geeignet!
Im Überblick: Die Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch
Die folgende Auflistung zeigt Ihnen zusammengefasst, welche Vorbereitungen Sie vor dem Termin treffen sollten:
- Erkundungen zur Anfahrt(szeit) vornehmen
- Bewerbungsunterlagen, ev. weitere Zeugnisse sowie Schreibunterlagen und Stift mitnehmen
- den eigenen Lebenslauf gut kennen
- Kleidung beachten
- Antworten zu möglichen Fragen überlegen
- Selbstpräsentation (ca. 3 Minuten) vorbereiten und üben
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