Semesterbeginn ist ein Ereignis, dass in regelmäßigen Abständen stattfindet. Zwar ist nicht jedes Semester gleich lang, aber zwei Mal im Jahr ist es so weit – so auch Ende Februar / Anfang März. Die Anmeldungen zu den Lehrveranstaltungen in gerade am Laufen oder gar schon wieder vorbei (zu Vorlesungen kann man sich allerdings bis zum Ende der Nachfrist – also 30. April – anmelden, muss es aber nicht), aber gerade in dieser Zeit kommen die meisten Zweifel und Fragen in Hinblick auf die Beziehung zwischen Universität (konkreter Lehrenden) und den Studierenden.
Anmeldung zu Lehrveranstaltungen
Jeder Studienplan sieht Reihungskriterien vor. Von „Zeitpunkt der Anmeldung“ bis hin zu „ECTS im Studium“ ist vieles auf der Universität verbreitet. Ein wesentlicher Punkt ist aber in nahezu allen Fällen „Pflichtfach – Wahlfach – freies Wahlfach“. Der letzte Punkt ist es, den man sich genauer ansehen sollte. Viele Studienpläne sehen gerade diese Reihung als ersten entscheidenden Punkt vor den ECTS-Punkten, Dauer im Studium, Notenschnitt, Anmeldezeitpunkt etc. vor. Genau dieser Punkt soll garantieren, dass in erster Linie Studierende in eine Lehrveranstaltung – für die es mehr Anmeldungen als verfügbare Plätze gibt – kommen, die genau diese Lehrveranstaltung für ihr Studium als Pflichtfach benötigen. Interessanterweise gibt es aber immer wieder Lehrveranstaltungen die für alle Studierenden eines anderen Studiums gesperrt sind und auf Nachfrage immer wieder die Zusicherung kommt, dass auch solche Studierende aufgenommen werden, wenn es ausreichend Plätze dafür gibt. Studierende, welche diese gesperrte Lehrveranstaltung nicht als Pflichtfach haben, müssen sich auf anderen Wegen anmelden. Jetzt stellt sich allerdings die Frage, wozu es in UniGrazOnline Reihungskriterien gibt und das System automatisch und neutral eine Reihung vornehmen könnte. Auch interessant sind zu Studienbeginn immer Institute, die Lehrveranstaltungen für gewisse Studierende aus anderen Studien sperren. Die Begründung in den meisten Fällen ist, dass Studierende „notwendige“ Voraussetzungen umgehen wollen und hier ein Riegel vorgeschoben werden muss. Fragt sich nur, warum die Lehrveranstaltung 1 im Studium A eine Voraussetzung für Lehrveranstaltung 2 ist und im Studium B keine. Am vermittelten Wissen in Lehrveranstaltung 1 kann es scheinbar nicht liegen, sonst würden Studierende des Studiums B die Lehrveranstaltung niemals oder nur unter schwersten Anstrengungen bewältigen können.
Das sind nur zwei Beispiele zu Semesterbeginn, die sich regelmäßig in einem scheinbar undurchbrechbaren Kreislauf ereignen. Zu guter Letzt stellt sich doch manchmal eine ganz kleine, aber mächtige Frage: Sind am Fach interessierte Studierende erwünscht – unabhängig ihres eigentlichen Studiums?