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Sex-Kolumne

Es passiert ja meist nicht so geplant, das mit dem Sex mit Fremden. Eher wenn frau ausgeht, einfach nur um die letzten Monate, den letzten Tag zu vergessen und diese Gedanken mit ihrer besten Freundin, einem Hektoliter Alkohol und einem belanglosen F*ck in den Hintergrund stellen will. Keine schlechte Nacht, soweit frau sich erinnern kann. Kein schlechtes Zimmer, soweit frau sehen kann. Kleidung verstreut über den Boden – zusammensammeln und abhauen, soweit der Plan.

Doch er wacht auf. Und er gefällt. Und was soll das jetzt? Woher soll frau jetzt wissen, was es ist, wo sie sich doch entgegen aller Bestseller der Sparte „ICH WILL DIESEN SCHEISS TRAUMPRINZ SOFORT JETZT GLEICH UND ALLE ANDEREN LASS ICH STEHEN“ verhalten hat? Denn eines glauben wir zu wissen: Knappheit steigert den Wert. Und wer seine Liebe unters Volk streut wie ein Kirschbaum seine Blätter, erscheint in einer Welt des vorgespielten Mangels zwangsläufig weniger attraktiv zu sein. Deswegen immer ein bisschen das Gefühl, ein wenig bitchy zu sein (Danke, indoktrinierte Moralvorstellungen der Kirche & US-Unterhaltungsindustrie!) und gleichzeitig wissen, sich vollkommen in Ordnung verhalten zu haben. Wir sind doch im 21. Jahrhundert. Erträgt frau nach weiteren Treffen die Wahrheit, nicht verliebt zu sein und trotzdem mit ihm schlafen zu wollen, andauernd? Oder ist frau doch gefühlsmäßig involviert und will es nicht wahrhaben, weil es so entgegen ihrer Vorstellung von einem ersten Kennenlernen mit interessanten Gesprächen, Diskussionen über Politik und dem neuesten Roman von XY passiert ist? Egal. Vielleicht ist es besser, sinnlose Kategorisierungen hinten anzustellen und es zu genießen, solange es gefällt.

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