Welche drei Schwerpunkte zeichnet eure Fraktion aus?
Wir sehen die ÖH als Beratungs- und Servicestelle für Studierende, die sich auch zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen äußert. Wir stehen für mehr Partizipation an der Uni, freien Zugang zu Bildung und ausreichende finanzielle staatliche Unterstützung für Studierende.
Welche drei Dinge würdet ihr an der Uni Graz ändern, wenn ihr die Möglichkeit dazu hättet?
Abschaffung der STEOP, des modularen Systems und Knock-Out-Prüfungen. Längere Öffnungszeiten aller Räumlichkeiten und mehr Lernräume.
Soll ein Studium die Studierenden Geld kosten?
Nein, denn wir sehen das Studium bereits als „Fulltimejob“. Derzeit liegen die höchsten Ausgaben für Studierende bei Lebenserhaltungskosten wie Wohnen, Mobilität, Lernunterlagen etc. Die meisten Studierenden müssen daher neben dem Studium arbeiten oder sind abhängig von der Unterstützung ihrer Familie. Daher spricht sich die GRAS dafür aus, dass Studierende ohne finanziellen Druck studieren können und nicht zusätzlich durch weitere Gebühren belastet sondern im Gegenteil entlastet werden. Daher spricht sich die GRAS dafür aus, dass Studierende nicht zusätzlich finanziell belastet werden dürfen, ja – im Gegenteil – entlastet werden müssen.
Viele Studierende klagen über fehlende Laborplätze und überfüllte Seminare. Kann unter diesen Bedingungen ein freier Hochschulzugang gewährleistet werden?
Momentan scheint es, als könnte der freie Hochschulzugang nicht gewährleistet werden – würde aber die Höhe der staatlichen Ausgaben für Bildung zumindest dem EU-Durchschnitt entsprechen, wäre ein freier Zugang ohne Probleme möglich.
Mehr Professuren, mehr Studienplätze müssen neben einem freien Hochschulzugang vom Staat zur Verfügung gestellt werden um Österreich als Bildungshochland zu etablieren.
Welche konkreten Vorschläge hat eure Fraktion zur sozialen Unterstützung von Studierenden?
Wir setzen uns für die Einführung eines allgemeinen Grundstipendiums von 800€ ein, das unabhängig vom elterlichen Einkommen ist.
Da diese Forderung aber durch gewisse Parteien (allen voran die ÖVP) ignoriert wird, wollen wir in den nächsten 2 Jahren kostenlose Kinderbetreuung für Studierende mit Kindern, günstigeres Kopieren von Lernunterlagen und Skripten und Studienfreifahrt durchsetzen. Ebenso treten wir für eine Wiedererhöhung der zuletzt gekürzten Wohnbeihilfe für Studierende ein.
Sollte sich die ÖH Uni Graz mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinandersetzen? Und wenn ja, mit welchen?
Da die ÖH keine Institution ist, die sich außerhalb der Gesellschaft befindet, muss sie sich natürlich mit Themen auseinandersetzen, die über Unipolitisches hinausgehen. Diskriminierungen aller Art (z.B. Sexismus, Rassismus) gibt es auch im Unialltag. Die ÖH hat die Aufgabe, ein entsprechendes Bewusstsein dafür zu schaffen, damit solche nicht mehr stattfinden. Diese gesellschaftspolitische Bewusstseinsschaffung soll sich dabei nicht nur auf diesen Bereich, sondern auch auf andere – wie Ökologie, Geschlechterverhältnisse, Tierrechte, Ökonomie, Sozialsystem, etc. – beziehen.
Warum sollten Studierende euch NICHT wählen?
Uns ist es wichtig, dass Studierende überhaupt zur ÖH-Wahl gehen.
Welche/r Comic-Held/Heldin verkörpert eure Fraktion am besten und warum?
Unsere Wahl fiel auf die unvergleichbare, unglaubliche, unschlagbare Lisa Simpson! Sie ist keineswegs eine „klassische“ Comic-Heldin, verkörpert aber viele unserer Grundsätze:
Lisa ist gebildet und setzt sich für den friedlichen Umgang mit Wissen ein. Sie ist überzeugte Vegetarierin und versucht ökologisches Bewusstsein auch anderen zu vermitteln. Sie ist offen für Neues und andere Menschen. Sie lässt sich auch nicht von Vorurteilen oder gesellschaftlichen Konventionen einengen. Lisa zeigt hohes soziales Engagement, setzt sich für Gleichberechtigung ein und ist überzeugte Freiheitskämpferin. Zwar macht sie zeitweise Fehler, gibt diese dann aber zu und versucht daraus zu lernen, um es beim nächsten Mal besser zu machen.