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Musik-Kolumne

Ein 19-jähriger, rotzfrecher Junge aus Nottingham rüttelt momentan die Popbranche so richtig wach: Jake Bugg ist gelandet. Dem Aussehen nach könnte er einer Kreuzung der Beatles mit den Gallaghers entsprungen sein (Noel ist ja tatsächlich sein Mentor), und auch seine Stimme klingt nach den 60er-Jahren. Mit dem selbstbetitelten Debütalbum zeigt der junge Songwriter vom ersten Takt an, dass er zu Recht in aller Munde ist: Titel wie „Two Fingers“ oder „Lightning Bolt“ gehen sofort ins Ohr und weigern sich auch standhaft, von dort zu verschwinden. Seine Vielseitigkeit zeigt er beispielsweise mit dem Titel „Country Song“, der deutlich ruhiger daherkommt. Man kann dem jungen Mann nur wünschen, dass er seine Authentizität beibehält und auch weiterhin kein Blatt vor den Mund nimmt.

Ein Act, der für meinen Geschmack noch viel zu wenig Aufmerksamkeit erregt hat, veröffentlichte Mitte April sein 2. Album: Major Lazer mit „Free The Universe“. DJ Diplo, der sich hinter diesem jamaikanischen Dancehall/ Dubstep/Reggae-Projekt verbirgt, produzierte schon für die größten Stars der Musikbranche und holt sich für seine eigenen Titel immer Gaststars ins Boot. Auf dieser Scheibe versammeln sich unter anderen Santigold, Wyclef Jean, Bruno Mars, Ms. Dynamite und viele jamaikanische Künstler. Die kreativen und wuchtigen Beats wie bei „Get Free“ und der neuen Single „Watch Out for This (Bumaye)“ gehen sofort ins Blut über, und sie klingen dabei erfrischend anders. Major Lazer ist wohl der einzige, der es außerhalb von Jamaika momentan versteht, dem verstaubten Genre Reggae neues Leben einzuhauchen.

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