Redaktionsblog

Zwei Jahre Libelle: Ein Resümee

Seit 1. Juli ist meine Arbeit als Pressereferent an der ÖH Uni Graz Geschichte. Zeit, Rückschau zu halten, darüber zu reflektieren, was gut lief und wo mehr möglich gewesen wäre.

Der Text ist meine rein persönlich-subjektive Sichtweise – andere mögen zu einem anderen Urteil kommen. Ich freue mich, dass Ruperta Maria Steinwender als neue Referentin das Pressereferat weiterführt und viel Neues plant. Den Besser geht immer.

Was gut lief

Das Konzept hat funktioniert

Es ist schwierig, eine Zeitschrift für die heterogene Zielgruppe „Alle Studierenden an der Uni Graz“ zu machen – eint sie doch nichts weiter, als ein gewisses Lebensalter und eine Inskription an der Uni. Mit der Dreiteilung in „Bildung – (Gesellschaftspolitischer) Schwerpunkt – Pop“ wurde versucht ein weites Feld abzudecken, um möglichst viele Studierende für einen Blick in die Libelle zu gewinnen. Schließlich finanzieren diese auch die Zeitschrift über ihre ÖH-Beiträge.

Aus Feedbacks und persönlichen Gesprächen erlaube ich mir sagen zu dürfen: Es hat funktioniert. Auch bei der kleinen Umfrage, die letzten Sommer stattfand waren die Rückmeldungen positiv. Das sich der Anteil jener, die „mehr Politik“ mit denen die „weniger Politik“ forderten ungefähr die Waage hielt, bedeutet wohl genau die Mitte getroffen zu haben 🙂

Offen für AutorInnen

Einerseits als Studierendenmagazin jungen Menschen die Möglichkeit geben, ihre Texte zu publizieren und andererseits auf Menschen mit journalistischer Erfahrung zurückgreifen zu können, erwies sich als guter Mix. Abwechslung war vorhanden und durch fixe KolumnistInnen (die übrigens gerne gelesen wurden) war auch Kontinuität gegeben. Es hätte aber noch mehr sein können – siehe später. Auch die eingeführte Vergütung von Textbeiträgen (1,5 Cent/Buchstabe) erwies sich als positiv, in Zeiten unbezahlter Praktika und prekär beschäftigter JournalistInnen sollte die ÖH Leistungen nicht gratis einfordern.

Organisatorisch klappte alles

Alle Ausgaben der Libelle erschienen rechtzeitig, keine verpassten Deadlines, keine verärgerten AnzeigenkundInnen, Bürokratie ok.

Was schlecht lief

Offen für AutorInnen

Was oben noch unter positiv vermehrt ist, hätte aber doch besser funktionieren können. So gab es einige Interessierte, die gerne schreiben wollten, aber – aus verschiedensten Gründen – nie zum Zug kamen. Mit einigen traf ich mich persönlich, mit anderen kommunizierte ich nur elektronisch. Die Mailingliste als „virtueller Redaktionsraum“ von mir oft empfohlen, ist nicht das Optimum, zu wenig Antworten gab es auf Aufforderungen (aber das ist oft das Problem von Mailinglisten allgemein).  Die Sprechstunde/Redaktionssitzungen boten auch keine Alternative, da hier nur wenige kamen.

Inserate

Für AnzeigenkundInnen würde die Libelle eigentlich ein optimales Werbeumfeld darstellen: Zielgruppe Studierende, Postzustellung nach Hause. Mit jemandem, der gerne und leidenschaftlich Anzeigen lukriert, könnten so Kosten gespart werden. Es geht mir keinesfalls darum, die Zeitschrift von vorne bis hinten mit Anzeigen vollzupflastern, sondern das ÖH-Budget (immerhin kostet eine Ausgabe über 11.000 Euro) zu entlasten.

Veranstaltungen

Gerne hätte ich mehr Veranstaltungen, auch zu Medien- und Politikthemen, durchgeführt. Es gab auch schon Grobkonzepte und erste Planungen für solche Events, aber diese mussten dann aufgrund Ressourcen- und Personalmangels fallengelassen werden. Mehr als ein, zwei Veranstaltungen (gemeinsam mit dem Alternativreferat) kamen nicht zustande – was Schade ist.

Zum Schluss raus war kreative Energie weg

Subjektiv von mir aus gesehen entstanden die besten Libelle-Ausgaben im ersten Jahr, hier merkte man noch die vielen Ideen und gelöste kreative Kraft. Im zweiten Jahr fand ich mich oft nur noch um Systemerhalt wieder, hier hätten etwas mehr Pfeffer und frische Ideen gutgetan.

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