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So vermeidest du Plagiate

Immer wieder ist in den Medien über Plagiatsbeschuldigungen gege bekannte Personen zu lesen. Die Aberkennung des Doktortitels des steirischen Landesrates Christian Buchmann durch die Universität Graz hat vor wenigen Monaten einigen medialen Wirbel, und auch manch besorgte Reaktion Studierender vor der Plagiatsprüfung hervorgerufen. Denn prinzipiell reicht eine schlampig zitierte Quelle aus, um die Plagiatssoftware zum reagieren zu bringen. Damit dir sowas nicht passiert gibt es einige einfache Dinge, die du beachten musst.

Wie funktioniert eine Plagiatssoftware?

Ein Plagiatssoftware ist nichts weiteres als ein Programm, dass mit großen Literaturdatenbanken verbunden ist. Sobald die Software eine Textstelle findet, die in mehr als acht aufeinanderfolgenden Wörtern auch woanders genauso vorkommt, schlägt sie Alarm. Im Nachhinein werden die Ergebnisse der Software nochmals manuell gesichtet, um zu einem endgültigen Ergebnis zu kommen. Tatsächliche Plagiate kommen übrigens äußerst selten vor.

Bedeutet eine nicht zitierte Quelle gleich eine plagiierte Arbeit?

Nein, deine Arbeit ist nicht automatisch ein Plagiat, wenn du mal eine Stelle übersehen hast. Denn es geht bei der Plagiatsprüfung darum, ob du vorsätzlich die Leistungen und das geistige Eigentum anderer als deines ausgibst.

Was genau kannst dutun, um Plagiate bestmöglich zu vermeiden?

Die meisten Probleme entstehen nicht aus bewusstem Abschreiben, sondern vielmehr aus schlampiger Zitation. Mit folgenden Tipps kannst du dies problemlos vermeiden:

Lerne sauberes Zitieren

Zitationsstile gibt es wie Sand am Meer, sieh dir deshalb an, welcher Stil von deinem Institut erwartet wird (findest du auf der Uni-Webseite oder via Google). Frag im Zweifelsfalle bei deinem/deiner Betreuer_in nach und beschäftige dich mit den genauen Regeln. Das ist die Grundvoraussetzung für eine saubere und plagiatsfreie Arbeit.

In manchen Studienrichtungen werden von Beginn an wissenschaftliche Arbeiten geschrieben, andere wiederum kommen damit erst bei der Bachelorarbeit in Berührung. Sieh dich einfach ein wenig um, es gibt einige Lehrveranstaltungen, die sich mit den Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens auseinander setzen, und Zitationsregeln genau betrachten.

Arbeite mit Zitationssoftware

Gerade für Studienrichtungen, in denen viele wissenschaftliche Arbeiten geschrieben werden, bietet sich das Arbeiten mit einer Zitationssoftware besonders an. An der Universität Graz wird dabei das Programm Citavi verwendet, eine Literaturverwaltungssoftware, die dir bei einheitlicher und sauberer Zitation extrem viel helfen kann. Die Universitätsbibliothek bietet hierzu des Öfteren Workshops an, die dir den Umgang damit genau erklären. Eine Alternative stellt Zotero dar. Denn während Citavi nur während der Studienzeit kostenlos ist, handelt es sich bei Zotero um eine komplette Open-Source-Software, die du somit auch nach dem Studium noch kostenlos weiterverwenden kannst.

Credit: Kārlis Dambrāns, Flickr, changed by Libelle (CC BY 2.0 )

Achte auf Stilistik

Fallen dir beim drüber lesen deiner Arbeit nicht zitierte Textpassagen auf, die so gar nicht zu deinem Schreibstil und Vokabular passen? Dann überprüfe diese! Schau dir vorherige und darauf folgende Quellen nochmal an, und versuche auf Nummer sicher zu gehen, dass die auffällige Passage auch wirklich nicht ohne Zitation übernommen wurde. Darauf achten übrigens auch deine Betreuer_innen bei der Betrachtung deiner Arbeit.

Verwende Suchmaschinen zur Kontrolle

Stichwort auffällige Passagen: Wenn du dir nicht sicher bist, dann gib die Textpassage in eine Suchmaschine, wie zum Beispiel Google ein. Durch seine enorme Google Books-Datenbank kannst du die Suchmaschine optimal zur Überprüfung nutzen.

Überprüfung mit Google

Sichere aufgerufene Online-Quellen

Online-Quellen etablieren sich mehr und mehr auch im wissenschaftlichen Arbeiten, aber versuche immer, die zitierten Quellen auch nochmal extra abzuspeichern, zum Beispiel mittels Screenshot und genauem Zugriffsdatum. Denn während ein Buch nicht so schnell aus der Bibliothek oder Datenbank verschwindet, können Webseiten vom einen auf den anderen Tag aus dem Netz verschwinden.

Achte auf die verwendeten Online-Quellen

Viele können nicht nachvollziehen, warum Wikipedia nichts in Nachweisverzeichnissen zu suchen hat, immerhin wurde die Qualität der Plattform immer wieder dargelegt. Das stimmt auch, nur kannst du in Puncto Zitation niemals sicher sein. Denn angenommen, du zitierst eine Passage aus einem Wikipedia-Text, wie kannst du dir über die Urheberschaft sicher sein? Vielleicht wurde die Passage mittels Copy and Paste einfach von wo anders übernommen. Versuche deshalb immer Originalquellen zu bekommen, damit vermeidest du eine ganze Menge an Problemen bei Online-Recherchen. Für eine grundsätzliche Themenrecherche ist Wikipedia dennoch eine tolle Sache!

Greife auf private Anbieter zurück

Manche Universitäten bieten einen vorläufigen Plagiatscheck für Abschlussarbeiten an, die Uni Graz hat so etwas leider nicht. Falls du unbedingt auf Nummer sicher gehen willst, dann kannst du auch auf Private und Unternehmen zurückgreifen, die diesen Service anbieten. Informiere dich zuvor aber genau über die Preise, da diese Angebote oft kostspielig ausfallen können.

 

Artikel aktualisiert am 29. September 2017

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