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Wenn Streaming-Dienste immer teurer werden…

Ein Text von Moritz Koch

Ihr wart sicher schon einmal in folgender Situation: Ihr wolltet euch einen bestimmten Film anschauen und seid dann draufgekommen, dass jener Film gar nicht mehr auf dem von euch abonnierten Streaming-Anbieter verfügbar ist. Das ist natürlich sehr ärgerlich! Generell gibt es in letzter Zeit immer mehr Hindernisse zum preiswerten Konsum von Filmen und Serien: Dadurch, dass immer mehr Plattformen auf den Markt drängen, wird der Film- und Seriengenuss immer teurer. Außerdem versucht Netflix derzeit, mit der Bepreisung von Accountsharing mehr Menschen dazu zu bringen, ein eigenes Abo abzuschließen. All diese Entwicklungen sind natürlich in Zeiten der Teuerung nicht unbedingt hilfreich.

Besteht die Möglichkeit diesen Problemen auszuweichen? Meine Antwort lautet: Ja! Es gibt verschiedene Optionen, um von Streaming-Anbietern zumindest etwas unabhängiger zu werden, die ich nun vorstellen werde. Ein guter Ort zum Ausborgen von DVDs ist die Mediathek der Universität Graz, die sich im RESOWI-Zentrum befindet. Hier gibt es einige Filme zum Ausborgen und falls ihr keinen DVD-Player zu Hause habt, könnt ihr euch sogar ein Laufwerk für den Computer ausborgen. Eine weitere Stätte auf der Universität Graz stellt das Medienarchiv der Amerikanistik dar, das in der Heinrichstraße 18 stationiert ist. Die Auswahl ist mit über 6000 Materialien in den unterschiedlichsten Formaten riesig und bedient alle Vorlieben von Action über Film Noir bis zum Western. Die beiden bisher genannte Orte zum Ausborgen von Filmen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie kostenlos sind. Welche Plätze gibt es noch, an denen das Ausleihen zwar nicht gratis, aber trotzdem günstig ist? Natürlich gibt es die Stadtbibliothek Graz. Um in allen Zweigstellen Bücher und Medien entlehnen zu können, muss man eine Gebühr von 15€ pro Jahr bezahlen. Damit kann man nicht nur in den normalen Bibliotheken Ausschau nach Filmen halten, es gibt sogar eine Filiale, die sich voll und ganz DVD und Co. widmet: Die Mediathek der Stadtbibliothek Graz in der Vorbeckgasse 12. Hier findet sich fast alles, was das Filmeherz begehrt. Und nicht nur das: Für Leute, die keinen DVD-Player zuhause haben, wird die Möglichkeit angeboten, es sich bei einer der beiden DVD-Stationen mit Fernseher gemütlich zu machen und den Film dort anzuschauen. Eine weitere Option zum Ausborgen von Filmen bietet die Videothek, die im Filmzentrum im Rechbauerkino beheimatet ist. Hier ist das Bezahlmodell etwas anders als in der Stadtbibliothek, es wird nämlich keine Pauschale berechnet, sondern man bezahlt klassisch, wie es in den Videotheken während der 1990er-Jahre üblich war, pro Film einen bestimmten Betrag pro Tag. In der Videothek sind das 2,90€ pro Film, wobei es ab drei Filmen einen Mengenrabatt gibt. Natürlich gibt es auch viele Möglichkeiten, Filme gebraucht und kostengünstig zu kaufen. Dafür muss man sich nur auf Seiten wie eBay, Willhaben oder Medimops begeben und etwas das DVD- und Blu-Ray-Angebot durchstöbern. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mir dadurch um wenig Geld eine große Filmsammlung aufbauen konnte, die nicht nur im Regal etwas hermacht, sondern mich auch von Streaming-Anbietern unabhängig macht. Es zahlt sich ebenfalls aus, auf den genannten Plattformen nach gebrauchten DVD- oder Blu-Ray-Playern Ausschau zu halten. Hier kann man oft Schnäppchen erzielen, die preislich deutlich unter einem neuen Gerät liegen.

Aber sind physische Medien nicht oldschool und aus der Zeit gefallen? Das mag schon sein! Nichtsdestotrotz haben sie in Zeiten, in denen der Streaming-Markt immer unübersichtlicher und vor allem für Benutzer*innen immer teurer wird, ihre Daseinsberechtigung. Deshalb kann ich nur jedem empfehlen: Beschafft euch ein Abspielgerät, besorgt euch ein paar DVDs oder Blue-Rays und genießt, dass ihr nicht davon abhängig seid, ob ein bestimmter Film im Angebot eures Anbieters ist oder der Abopreis erhöht wurde.

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